16. Jan 2025
Wer sich durch die Uckermark bewegt, ist eigentlich fast immer in einem geschützten Gebiet unterwegs. Die Gegend um den Gollinsee ist aber doch etwas Besonderes:
Der Gollinsee ist Biberschutzgebiet seit 1974, Naturschutzgebiet seit 1990, Vogelschutzgebiet seit 1997. Im Jahr 2004 wurde das FFH-Gebiet Bollwinwiesen / Großer Gollinsee festgelegt. Seitdem stehen die hier lebenden Tiere und Pflanzen unter dem Schutz der Europäischen Union.
Im Rahmen einer Kartierung wurden 56 Pflanzenarten entdeckt, die auf den Roten Listen Brandenburgs bzw Deutschlands stehen. Auch das Vorkommen einiger vom Aussterben bedrohter oder stark gefährdeter Tagfalter- und Libellenarten wurde dokumentiert. Rund um den Gollinsee leben außerden Biber, Otter, diverse Fledermausarten, geschützte Molche, Fösche und Kröten sowie einige schützenswerte Reptilien wie Zauneidechsen und Ringelnattern.
Die Wasserqualität des Sees wird mit „hervorragend“ beschrieben, das klare Wasser hat eine Sichtweite von 6 Metern. Entstanden ist der Gollinsee während der letzten Eiszeit als typischer Rinnensee, lang und schmal.
An seinem südlichen Ende befindet sich das Dörfchen Bebersee am gleichnamigen kleinen See. Die in ihrer Siedlungsstruktur erhaltene Anlage des Ortes steht unter Denkmalschutz, der Grund ist seine Geschichte als Zaunsetzerstelle. Um 1660 ließ der Große Kurfürst den sog. „Großen Wildzauns“ von der Havel bis zur Oder wieder errichten. Der Wildzaun sollte das Wild in der Schorfheide am Überwechseln auf das nördlich davon liegende Kulturland hindern. Der bereits Mitte des 16. Jahrhunderts angelegte Wildzaun war im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden oder verfallen. Zur Instandhaltung dieses Zauns wurden entlang des Wildzaunes insgesamt 12 Zaunsetzerstellen geschaffen, ab 1736 auch eine in Bebersee.
Heute ist Bebersee ein Urlaubsort, die Leute beherbergen hier gerne gestresste Großstädter in ihren Ferienwohnungen. Seit 2001 findet einmal im Jahr das „Bebersee Festival – Das Kammermusikfestival in der Schorfheide“ statt. Der Pianist Markus Groh nutzt Hangars des ehemaligen Militärflughafens Groß-Dölln und lässt hier klassische Konzerte von international bekannten Künstlern stattfinden.
Vielleicht kommen wir im Sommer wieder.
Für heute starten wir unsere kleine Entdeckertour mit der Suche nach Wegen, die direkter am Wasser verlaufen. Wir starten kurz hinter dem historischen Dorfkern von Bebersee und umrunden zuerst den gleichnamigen See. Die Beschreibung dafür ist einfach: Wir laufen entgegen dem Uhrzeigersinn um den See und biegen an Kreuzungen und Gabelungen immer links ab. So erreichen wir nach ca. 1,8 km wieder den Startpunkt.
Danach laufen wir einen Teil des Weges erneut. Dort, wo wir eben noch nach links abgebogen sind, geht es jetzt geradeaus. Das ist nicht die Route auf der Karte, aber so kommt man schneller und näher an den Kleinen und später den Großen Gollinsee.
Am Ende des Waldes laufen wir über eine große Grünfläche und dann wieder in den Wald.
Der Weg ist mal breiter, mal schmaler, mal gut zu sehen und mal muss man genau hinschauen. Wer sich unsicher ist, läuft mit dem See im Rücken über eine Lichtung oder einen Weg zum Hauptweg und dann nach links.
Über den Uferweg erreichen wir irgendwann einen Zaun. Dann müssen wir nach rechts, erreichen den Hauptweg und biegen nach links ab.
Am Ende des Weges stoßen wir auf die Landstraße. Kurz davor biegen wir nach links auf einen Trampelpfad ab und folgen dem Weg am Wasser. Zwischen Zäunen rechts und dem See links kommen wir an eine Badestelle mit Spielplatz.
Wir sind hier wieder einem Trampelpfad gefolgt. Aber auch der endet an einem Zaun. Also besser die kleine Anhöhe hoch, an der Straße nach links und an der folgenden Gabelung auf den breiten unbefestigten Weg nach links wechseln.
An der nächsten Gabelung wieder nach links. Wir überqueren einen Graben. Nach ein paar Metern kommt auf der linken Seite ein breiter Weg. Hier abbiegen und auf das Wasser zulaufen. In der Nähe des Ufers geht es nach rechts weiter. Auch hier verhält es sich mit den Wegen wie auf der anderen Uferseite.
Wer lieber auf dem Hauptweg bleiben möchte, muss sich bei der nächsten Gabelung wieder links halten.
Wir landen wieder auf dem Hauptweg und laufen ihn bis zum Ende. Dort treffen wir auf den Rundweg um den Bebersee, den wir schon kennen. Aber wir biegen nach links ab. An der folgenden Kreuzung laufen wir nach rechts, folgen dem Weg und erreichen unseren Startpunkt aus der entgegengesetzten Richtung, in der wir gestartet sind.
Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.com
Wir beschreiben oben ein optimierte Route.
Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.
Alle Wanderungen gibt es in unserer Übersicht.
Eine Zufallsauswahl, 15 von über 250, gibt es hier:
Vom urbanen trubeligen Kiez bis zum kaum erschlossenen Landstrich, in dessen Wäldern sich wieder Wölfe ansiedeln. Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir Kindern und Familien die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Region Berlin-Brandenburg näherbringen.
Um das auch für Familien reiche
kulturelle Angebot der Stadt nutzen zu können, muss man nicht viel Geld
ausgeben. Wir empfehlen die Angebote des Jugendkulturservice, vor allem den Super-Ferien-Pass und den FamilienPass.
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Auf unserer Serviceseite bieten wir allgemeine Tipps und Orientierungshilfen für die Erkundung des Berliner Umlandes und der ländlichen Regionen Brandenburgs. In dieser Rubrik teilen außerdem zwei unserer Autoren ihre Leidenschaft für die Natur:
Norman Heise wandert regelmäßig um einen See herum:
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