Preisgekrönte Architektur, eine spektakuläre Aussicht, eine sehenswerte Ausstellung – das Futurium, das „Haus der Zukünfte“ ist einen Besuch wert. Hier dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben?
In der Ausstellung im Obergeschoss steht in drei großen „Denkräumen“ unser künftiges Verhältnis zur Technik, zur Natur und zu uns selbst im Mittelpunkt. Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser, gemeinschaftliche Ökonomien: Es gibt unendliche Möglichkeiten, über Zukunft nachzudenken. Die Ausstellung will unterschiedliche Zukunftsentwürfe vorstellen und diskutieren: Wie möchten wir künftig arbeiten und wohnen? Wie wollen wir mit dem technischen Fortschritt umgehen und ihn aktiv gestalten?
Die drei Denkräume und der auf sie einstimmende Ausstellungsauftakt
unterscheiden sich gestalterisch und atmosphärisch stark voneinander: Wie ein
Wirbelsturm dreht sich eine raumgreifende Installation über der Treppe zur
Ausstellung nach oben, die die exponentielle Entwicklung globaler Prozesse
veranschaulicht. Während im Denkraum Natur eine organisch wirkende
Raumarchitektur aus Holz aus dem Boden zu wachsen scheint, setzt sich der
Denkraum Technik mit einer sachlichen Ästhetik von hinterleuchteten weißen
Wänden und Medienstationen ab. Hier geben Medieninstallationen und Augmented
Reality Angebote Einblicke in vielfältige Zukunftsszenarien. Der Denkraum
Mensch bietet den Besuchern mit seinen Häusern und partizipativen Angeboten die
Gelegenheit zum gemeinsamen Ausprobieren.
Das Futurium Lab im Untergeschoss ist ein Ort zum Experimentieren, Mitmachen und Selberentwickeln. Hier gibt es eine Zukunftswerkstatt mit 3D-Druckern, Lasercuttern, CNC-Fräse und Roboterarmen. Im Showcase werden interaktive und phantasievolle Installationen zu den Themen Bio-Design, Zukunftsarchitektur oder Künstliche Intelligenz präsentiert. Auch für Workshops und spielerisches Entwickeln von Zukunftswissen steht das Lab zur Verfügung.
Auf dem Skywalk genießen Besucher spektakuläre Ausblicke auf den Berliner Stadthorizont von der Reichstagskuppel bis zum Fernsehturm und vom Bundeskanzleramt bis zum Gelände der Charité Mitte.
Als primärenergetisches Plusenergiegebäude ist das Futurium mit seiner Gesamtfläche von 5000qm ein architektonisches und städtebauliches Leuchtturmprojekt der deutschen Nachhaltigkeitslandschaft. Dafür gab es 2019 eine Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Wettbewerb „Bauen“. Die Ausstellung des Futuriums hat zudem beim Wettbewerb des Art Directors Club 2020 Gold gewonnen.
Wie sehen Kinder die Zukunft, was sind ihre Wünsche, mit
welchen Themen beschäftigen sie sich? Vom Weltall bis zum Wahlrecht für Kinder:
In der Videoserie „Zick, Zack, Zukunft“ erkunden Kids-Reporterinnen das
Futurium. Bei ihren Entdeckungstouren interviewen sie die Ausstellungsmacher
des Futuriums. Sollen Kinder das Wahlrecht erhalten? Wie werden unsere Städte
klimafreundlicher? Entspannen wir bald auf dem Mars?
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Jeden Samstag und Sonntag von 12 – 17 Uhr veranstaltet das Haus der Zukünfte ein Family Open Lab. Das offene Workshop-Programm richtet sich an alle, die gern tüfteln, ausprobieren und Ideen erfinden. Die Werkstatt im Futurium Lab steht in dieser Zeit den Interessierten offen. Sie können spontan vorbeikommen, Zukunftsfragen erkunden und spielerisch die technischen Grundlagen von Robotik, 3D-Druck, Programmieren oder Lasercutting kennenlernen. Thematisch geht es um die Stadt der Zukunft (virtuelle Welten erkunden), zukünftige Logistik-Lösungen (kleine Lern-Roboter steuern), 3D-Druck (neue Produktionstechniken ausprobieren) oder Zukunftsmasken (basteln mit dem Lasercutter). Die Workshopthemen wechseln sich wöchentlich ab, bieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und sind für alle von 10 bis 99 Jahren geeignet.
Für Familien bietet das Futurium jeden Sonntag von 14:30 – 15:30 Uhr eine öffentliche Familienführung durch die Ausstellung an. Sie ist empfohlen für Kids ab 6 Jahren. Wer lieber in der eigenen Gruppe das Haus der Zukünfte erkundet, kann eine private Gruppenführung buchen und Anzahl und Alter der Kinder angeben.
Ausgestattet mit dem Kinderrallye-Heft „Ab in die Zukunft“ können Kinder auf eigene Faust die Zukunftswelten der Ausstellung erkunden. Das Heft ist auf Deutsch und Englisch kostenfrei an der Information im Foyer erhältlich.
Der Eintritt in das Haus und der Besuch der Ausstellung ist frei.
Die Führungen kosten 5 bzw. 2,50 Euro pro Person.
Eine geführte Tour präsentiert die Highlights der Ausstellung in den Denkräumen Mensch, Technik und Natur sowie im Lab. Die Highlight-Tour führt über drei Etagen und an 22 Stationen vorbei und dauert rund 45 Minuten.
Die Webanwendung des Audioguides funktioniert wie eine herkömmliche Internetseite und kann über das WLAN des Futuriums aufgerufen werden. Für Personen mit Hörbeeinträchtigung beinhaltet der Audioguide eine Texttranskription. Neue Touren sind bereits in Arbeit und werden im kommenden Jahr 2024 ergänzt. Auch eine Ausweitung der barrierefreien Angebote sowie eine auditive Führung für Kinder sind in Planung.
Bildergalerie: Daniela von Treuenfels