Tom und Hacke - Krimiabenteuer im Kino

von Ute Nennecke
Tom und Hacke - Krimiabenteuer im Kino

Mark Twains Klassiker bekommt durch die Verlegung in eine bayrische Kleinstadt des Jahres 1948 überraschende neue Wendungen. Tom Sojer hat es faustdick hinter den Ohren. Statt seiner Tante Polli zu helfen, bei der er seit dem Tod seiner Eltern lebt, oder Hausaufgaben zu machen, heckt er mit seinem besten Freund Hacke lieber allerlei Streiche aus.

Eines Tages zerbricht bei einer seiner Unternehmungen der Fuß der Nähmaschine der Tante. Eine Katastrophe, denn mit der Schneiderei verdient Polli den Lebensunterhalt für die kleine Familie und Ersatzteile sind nur auf dem Schwarzmarkt und für horrende Summen zu bekommen. Die beste Währung dort sind Zigaretten.

Eines Nachts verabreden sich Tom und Hacke auf dem Friedhof, um mit Hilfe eines toten Katers Hackes Warzen loszuwerden. Dabei werden sie zufällig Zeuge, wie der Schieber Ami-Joe einen Mord begeht und diesen dem meist betrunkenen, aber harmlosen Totengräber Muffler in die Schuhe schiebt. Aus Angst vor Ami-Joe schwören sich die beiden Jungs, niemanden etwas über ihre Beobachtungen zu sagen.

Doch als dem unschuldig Angeklagten eine harte Strafe droht, bricht Tom den Schwur und sagt vor Gericht aus. Nicht nur Hacke ist deswegen außer sich, weit schlimmer ist, dass Ami-Joe die Flucht gelingt und er Rache schwört. Gelegenheit dazu bekommt er leider nur allzu bald. Tom und Hacke kennen nämlich das geheime Warenlager in einem stillgelegten Bergwerksstollen, in dem Joe geschmuggelte Zigaretten versteckt. Damit könnte Tom eine neue Nähmaschine kaufen. Als Tom seinen Schwarm Biggi in das Geheimnis einweiht und mir ihr die Zigaretten holen will, werden die beiden von Joe überrascht und gefangen genommen. Nun kann nur noch Hacke seinen Freunden helfen.

Ein liebevoll erzählter bayerischer Kinderkrimi vor dem Hintergrund von Nachkriegszeit, Schwarzmarkt, Not und Schiebereien, der kindgerecht ein Bild jener Zeit zeichnet und sich zu Recht auf seine charmanten Darsteller und die Atmosphäre verlässt.

Zur Authentizität des Films gehört auch, dass die Darsteller im bayerischen Dialekt reden. Deshalb werden die meisten Nichtbayern bei einigen (wenigen) Dialogen Verständnisschwierigkeiten haben. Jedoch wird die Geschichte in so stimmungsvollen, aussagekräftigen Bildern erzählt, dass die Handlung jederzeit nachvollziehbar ist und die mangelnden Bayerischkenntnisse nicht ins Gewicht fallen.

Tom und Hacke

Deutschland/Österreich 2012, Regie: Norbert Lechner
Spielfilm, Krimiabenteuer, 90 Minuten, FSK ab 6, empfohlen ab 9 Jahre
FBW-Prädikat: besonders wertvoll
Filmstart: 2. August 2012

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