Seewanderung: Ullersdorfer Schwansee

03. Apr 2023

Norman Heise
Seewanderung: Ullersdorfer Schwansee

Eine Wanderung durch das Schlaubetal und die Reicherskreutzer Heide, die größte gepflegte Heide Brandenburgs.

Ullersdorf liegt, wie so einiges in Brandenburg, irgendwo im Nirgendwo – in diesem Fall im Landkreis Dahme-Spreewald in der Gemeinde Jamlitz. Das Dorf hat 140 Einwohner und damit nur etwas mehr als halb so viele wie im Mittelalter. Damals legte das Kloster Neuzelle den Grundstein für Wirtschaft und Handel hier im Schlaubetal. Die Errichtung zahlreicher Mühlen geht auf die Aktivitäten der Zisterzienser zurück.

1969 wurde die Schule geschlossen, 1990 die Bahnstation. Wer hierher kommt, schreiben die Spreewälder heute ganz ungeschminkt ins Netz, „muss Abgeschiedenheit und Natur lieben. In Ullersdorf befindet sich eine Gaststätte und eine Pension. Zweimal in der Woche kommen ein Bäcker und ein Fleischer. Der ehemalige Konsum ist geschlossen.“

Der Tourismus im Naturpark ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Wanderwege, Beobachtungstürme, Lehrpfade oder Radstrecken wenden sich an wissbegierige und Entschleunigung suchende Großstädter. Hier am Schwansee durchqueren Naturliebhaber das Naturschutzgebiet Reicherskreutzer Heide, sie ist die größte gepflegte Heide Brandenburgs und beherbergt 18 vom Aussterbende Arten der Roten Liste. Ein Teil des ehemaligen Truppenübungsgeländes gehört dem NABU, der einen Schäfer beauftragt hat, mit seinen Ziegen und Schafen die Fläche regelmäßig zu pflegen.

Der Schwansee ist Teil des Naturschutzgebietes und teilt sich in 3 verschiedene Abschnitte, den Ullersdorfer und den Staakower Schwansee sowie den Kessel. Die Seeteile sind miteinander verbunden und werden aus unterirdischen Quellen gespeist. Der See ist entsprechend sehr sauber. Die Geländevielfalt, die Ruhe und die Wasserqualität werden vor allem von Anglern sehr geschätzt.

Wer zum Baden herkommt, findet eine komplett servicefreie Idylle – Eis und Pommes gibt’s woanders. Wir empfehlen ohnehin: die Wanderung.

Los geht’s.

Wir starten die Runde auf einer Art Parkplatz am See zwischen Leeskow und Jamlitz. Der Einstieg ist etwas versteckt, weil der Weg sehr schmal ist und auf den ersten Stück bergab von der Straße auf das Höhenniveau des Sees führt. Auf der Straße am rechten Straßenrand in Richtung Südwesten laufen und Richtung See schauen, so findet man den Weg. Wir laufen gegen den Uhrzeigersinn, bleiben also auf der Ostseite und wandern nach Norden.

An Weggabelungen halten wir uns immer links und direkt am See. Die Wege sind meistens sehr schmal, man kann nur hintereinander gehen und teilweise gilt es auch Bruchholz zu übersteigen oder zu umlaufen.

So erreichen wir das nördliche Ende des Sees und schauen auf den ehemaligen Bahndamm, der jetzt ein Radweg ist. An einer nicht so steilen Stelle erklimmen wir den Damm und laufen auf dem Damm zurück in Richtung See.

Die Karte bei Komoot ist für die Westseite des Sees eher ungenau. Nach ca. 200m auf dem Damm sieht man einen Weg nach links im spitzen Winkel vom Damm wegführen. Es geht hier wieder etwas steiler bergab. Vermutlich gibt es im späteren Verlauf auch bessere Wege, die vom Damm zurück zum See führen. Das können wir aber nicht mit Sicherheit sagen, da wir hier diesen Weg nutzen.

Der Weg endet aber plötzlich vor einem Stück Landschaft, das von einigen Löchern geprägt ist. Linker Hand liegt der See ein Stück tiefer. Wir bleiben auf der aktuellen Höhe und laufen parallel zum See nach Süden. Nach wenigen Schritten landen wir dann wieder auf einem breiten Weg, der nicht bzw. erst ein Stück später auf der Karte verzeichnet ist.

Wir vermuten weiter links einen Weg, der direkt am Ufer entlang führt, also wie auf der Ostseite und versuchen unser Glück an einer lichten Stelle, die nicht ganz so steil bergab führt. Tatsächlich gibt es einen Weg, der also auch nicht kartographiert ist.

An einem Stellplatz für Angelnde mit Slipstelle nutzen wir wieder den breiten Weg, der wieder etwas bergauf und dann oberhalb parallel zum See verläuft. Direkt am Wasser scheint der Weg hier nicht weiterzugehen.

So passieren wir weitere Stellplätze. Etwa bei Kilometer 6,2 der Wanderung endet der Weg am See. Mit dem Rücken zum See geht es nach Westen und bei der ersten Gelegenheit nach ca. 300m wieder nach links. Auch dieser breite Weg ist nicht auf der Karte. Der Weg biegt rechts und führt auf eine Lichtung zu. Vor der Lichtung nach links abbiegen und dem Weg bis zum nächsten Stellplatz folgen.

Der Stellplatz liegt wieder am Wasser und hier gibt es wieder den bekannten schmalen Weg, der nun wieder am Wasser nach Süden führt. Da am Stellplatz auch ein Uferweg ankommt, liegt die Vermutung nahe, dass es irgendwo früher wieder einen Einstieg zum Uferweg gibt. Aber wir haben ihn nicht gefunden.

Es geht am Ufer nun zum südlichen Ende des Sees um dieses Ende herum. Wir landen wieder an der Stelle, wo die Runde begann. Über den kleinen Aufstieg erreichen wir wieder die Straße.

Auf der anderen Seite der Straße ist noch ein See, der aber eher abenteuerlich zu umrunden ist. Es gibt einen schmalen Trampelpfad direkt am Ufer und Überreste einer Brücke, die man braucht, um über einen kleinen Fluss zu gelangen. Wer sehr trittsicher ist, kann diese Runde wagen. Allen anderen sei davon abgeraten.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

Quellen / Leseempfehlungen

www.natur-brandenburg.de/reicherskreuzer-heide-und-grosse-goehlenze

wikipedia.org/wiki/Ullersdorf_(Jamlitz)

www.lieberose-oberspreewald.de/Die-Gemeinden/Jamlitz/Der-Ortsteil-Ullersdorf

brandenburg.nabu.de/reicherskreuzerheide

Schwansee 2

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Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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