Seewanderung: Schmöckwitz

06. Mär 2023

Norman Heise
Seewanderung: Schmöckwitz

Eine Insel, sechs Gewässer – eine Wanderung im allersüdlichsten Berlin entlang an Oder-Spree-Kanal, Seddinsee, Zeuthener See, Dahme, Großer Zug und Krossinsee.

Ein Stückchen Land mit ein paar Dörfern drauf und ansonsten viel Wald, und drumherum Wasser: Was aussieht wie eine Insel, ist in Wirklichkeit eine Art Halbinsel. Und weil die Eiszeit es an manchen Stellen besonders gut gemeint hat mit den Wasserwegen, grenzt die Halbinsel bei Schmöckwitz im Bezirk Treptow-Köpenick an vier verschiedene Seen, dazu kommt die Dahme, die den Zeuthener See durchquert. Die Halbinsel wird durchschnitten vom Oder-Spree-Kanal, die den südlichen Teil der Halbinsel wenn nicht zu einer richtigen Insel, so zumindest zu einem Stück Land macht, das nur über eine Brücke erreichbar ist.

Wir umrunden heute also keinen See, sondern spazieren am Ufer einer sehr spärlich bewohnten Insel, immer sehr dicht am Wasser entlang.

Angereist sind wir mit dem Auto über das Adlergestell; die längste Straße Berlins endet in Schmöckwitz. Ausgrabungsfundstücke aus mehreren Zeitabschnitten der Vorgeschichte belegen einen sehr alten Siedlungsplatz aus der Steinzeit und der Bronzezeit.

Der Ortskern von Schmöckwitz lag ursprünglich auf einer Insel. Auf ihr errichteten Slawen ein Runddorf. Im Jahr 1375 wurde Schmöckwitz erstmals urkundlich als Smewitz/Smekewitz erwähnt. Der Ursprung des Namens ist slawisch und war wohl zunächst ein Gewässername. Eine mögliche Deutung ist smokowic = ‚Drachenbach‘ oder ‚Schlangenbach‘ wegen des sich schlängelnden Wasserverlaufs um die Insel.

Die Leute hier lebten von der Fischerei und der Bienenzucht, Fisch und Honig wurden schon früh via Dahme zunächst an die Burg, später an das Schloss Köpenick geliefert. Bis ins 17. Jahrhundert blieb Schmöckwitz ein kleines Dorf von Fischern und Imkern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1648 ein großer Teil des Ortes durch einen Brand zerstört. Bis 1751 war Schmöckwitz noch eine Insel. 1798/1799 wurde die heutige Dorfkirche auf den Fundamenten eines hölzernen Vorgängerbaus gebaut. Ab 1858 werden Ackerland und Handwerker erwähnt, ab 1860 erste Anfänge von Industrie (Leimsiederei und Wattefabrik).

Wir beginnen unsere Wanderung am östlichen Teil unserer „Insel“, also nicht der Schmöckwitz zugewandten Seite. Vom Ufer aus blicken wir auf das brandenburgische Wernsdorf, wer hier ins Wasser geht, betritt den Landkreis Dahme-Spreewald.

Ausgangspunkt der Runde ist vor dem „Das Schmöckwitz“, einem Hotel. Wir passieren es rechter Hand und laufen auf eine Fußgängerbrücke über den Oder-Spree-Kanal zu. Vor der Brücke links abbiegen und dem Kanal bis zum Ende folgen.

Am Ende des Kanals hat man Sicht auf den Seddinsee. Der Weg führt nach links weiter. Es folgen ein paar Häuser und dann wieder freie Sicht auf den Seddinsee.

Durch den Wald geht es bis kurz vor Schmöckwitz. Kleine Häuschen, Ferienwohnungen und Marinas kommen in Sicht. Der Weg endet erstmal an der Brücke zum Ortskern von Schmöckwitz. Über die Treppe erreicht man die Wernsdorfer Straße. Diese wird überquert. Auf der anderen Seite nach links und in die erste Straße zur Badewiese nach rechts abbiegen. Eben jene Badewiese kommt auf der rechten Seite in Sicht. Hier findet sich auch eine Station des Wasserrettungsdienstes. Solche Stationen werden wir im weiteren Verlauf noch mehrfach sehen. Über den Strand und an der Station vorbei, landen wir wieder auf dem Weg durch den Wald und am Wasser, diesmal der Dahme und dem Zeuthener See entlang.

So geht es die nächsten drei Kilometer nach Süden. Der Weg endet am Schmöckwitzer Damm. Hier geht es auf dem Fußweg neben der Straße weiter nach Süden. Etwa auf Höhe der Feuerwache endet der Fußweg und es geht ein paar Meter auf der wenig befahrenen Straße am Friedhof vorbei. Hinter dem Friedhof nach rechts abbiegen und es geht wieder am See parallel zum Ufer und der Straße weiter.

Der Weg endet wieder an der gleichen Straße, wie zuvor. Über die Straße geht es auf der Böhmallee weiter. In der Verlängerung der Böhmallee folgt ein unbefestigter Weg. Hier kann man abkürzen, aber verpasst dann den südlichsten Punkt von Berlin. Also der Straße weiter folgen. Aus der Böhmallee wird der Moßkopfring. Diesem Ring komplett folgen, nicht in den Zeuthener Weg abbiegen. Der Straßenverlauf führt an Häusern weiter nach Süden, knickt links ab und dann etwas später erneut nach links. Nun ist der südlichste Teil passiert und es geht wieder nordwärts.

Dicht an der Landesgrenze zu Brandenburg passieren wir den „Großen Zug“ und später den Krossinsee.

Kurz vor Ende der Runde folgt ein Campingplatz mit Seeterrassen und Stegen. Am Ende des Platzes folgt die befestigte Straße „Schmöckwitzwerder Süd“ und rechter Hand ein bzw. mehrere Kleingartenanlagen.

Am Ende der Straße stehen wir wieder vor der Wernsdorfer Straße. Diese überqueren wir an der folgenden Straße, die nach links führt und dort auch noch Wernsdorfer Straße heißt. Nach knapp 200m stehen wir wieder beim „Das Schmöckwitz“ und haben die Runde geschafft.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

Quellen / Leseempfehlungen

stadtnatur.kungerkiez.de/stadtnaturkarte-frgs

wikipedia.org/wiki/Berlin-Schm%C3%B6ckwitz

de.wikipedia.org/wiki/Oder-Spree-Kanal

koepenick.net/schmoeckwitz

Schmöckwitz

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Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Wir übernehmen die Wandertipps unserer Region und ergänzen sie mit Wissenswertem, interessanten Details oder kuriosen Geschichten, die wir im Netz finden.

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