Kinderhochstühle: Jeder zweite ist unsicher

29. Mai 2018

Daniela von Treuenfels

Die Stiftung Warentest hat Hochstühle für Babies und Kleinkinder unter die Lupe genommen. Ihr Urteil: Viele Hochstühle im Test sind gefährlich, wenig komfortabel für die Kleinen oder enthalten Schadstoffe. Nur drei sind zu empfehlen.

Bei Kinderhochstühlen gibt es noch viel zu verbessern. So lautet das Fazit der Stiftung Warentest bei einer Prüfung von 20 Kinderhochstühlen, darunter Treppenhochstühle, teils mit Babywippe sowie Hoch- und Klappstühle zu Preisen von 21 bis 480 Euro. Insgesamt waren elf Stühle mangelhaft, einer ausreichend, fünf befriedigend und nur drei waren gut.

Die konstruktiven Mängel bei den Sitzen können zu schweren Verletzungen führen, so die Tester: „Im Kinderhochstuhl Tamino von Geuther zum Beispiel können Kinder die Beine durch eine Öffnung stecken und durchrutschen. Es ist lebensgefährlich, wenn der Kopf im Stuhl hängen bleibt.“ Hauck Alpha+ lasse so viel Platz zwischen Bügel und Sitz, dass Kinder problemlos aus dem Sitz klettern können. Der mitgelieferte Sitzgurt sei nur mit einem Klettverschluss befestigt. Geschwister könnten ihn leicht lösen. Weitere acht geprüfte Stühle sind laut Stiftung Warentest so gebaut, dass Kinder allein herausklettern können. Die Tester raten Eltern, Kinder in diesen Sitzen unbedingt anzuschnallen.

Wenn Kinder anfangen im Hochstuhl zu sitzen, stecken sie alles in den Mund. Sie lutschen an den Polstern oder verteilen das Essen auf dem Tischchen, bevor sie es essen. In den Sitzpolstern von Herlag und Roba fanden die Tester sehr hohe Mengen an Formaldehyd. „Das Mittel zur Textilveredlung reizt Haut und Schleimhäute. Es kann Krebs sowie allergische Hautreaktionen auslösen“, warnen die Experten. Im Polster des Roba-Hochstuhls fanden die Tester auch hohe Mengen Naphthalin – genauso wie im Chicco, Fillikid, Pinolino und TecTake. „Der polyzyklische Kohlenwasserstoff kann vermutlich Krebs auslösen. Darüber hinaus enthält das Polster von TecTake die Weichmacher DINP (Diisononylphthalat) und DEHP (Diethylhexylphthalat).“ Vor allem DEHP könne die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, das Kind im Mutterleib schädigen. Im Sitzpolster des Peg Pérego stellte die Stiftung Warentest hohe Mengen TDCPP fest – ein Flammschutzmittel, das vermutlich ebenfalls Krebs erzeugen kann.

„All diese Schadstoffe haben in Kinderhochstühlen nichts verloren. Offenbar vernachlässigen einige Anbieter die Qualitätskontrollen“, sagt Dr. Axel Neisser, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Warentest.

Der Test Kinderhochstühle

findet sich in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test
oder online für 3 Euro hier www.test.de/Kinderhochstuehle-im-Test

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