Impfstatus bei Kindern: da geht noch mehr

31. Jul 2020

Daniela von Treuenfels
Impfstatus bei Kindern: da geht noch mehr

Das Robert Koch-Institut hat erstmals Daten zum Impfstatus aus den Schuleingangsuntersuchungen und Abrechnungsdaten der niedergelassenen Ärzteschaft in einem gemeinsamen Bericht ausgewertet und in einer Gesamtschau dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass immer noch wichtige Impfziele verfehlt werden.

„Entscheidende Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind in allen Altersbereichen zu niedrig“, sagt Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Zudem würden Impfserien zu oft später begonnen, als von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, und nicht zeitgerecht abgeschlossen. Dadurch blieben Kinder unnötig lange ungeschützt und es würden wichtige internationale Impfziele zur Ausrottung von Polio oder Masern verfehlt.

Bundesweite Untersuchungen zum Impfstatus seien in Deutschland eine Herausforderung, teilt das Institut mit. Der größte Teil der Kinder- und Jugend-Impfungen findet demnach in der kinderärztlichen Praxis statt. Alle Impfungen werden im Impfausweis dokumentiert und bei den Schuleingangsuntersuchungen von den Gesundheitsämtern ausgewertet. Ob aber die Impfungen zeitgerecht erfolgt sind, wird in den Schuleingangsuntersuchungen nicht überprüft. Hierzu werden die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen herangezogen. Für verlässliche Aussagen über das nationale und regionale Impfgeschehen müssen daher die Auswertungen der Schuleingangs- und Abrechnungsdaten zusammengeführt und gemeinsam betrachtet werden.

Die Auswertung wird künftig einmal jährlich im Sommer erscheinen. Für die aktuelle Analyse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts die Daten zum Impfstatus aus den Schuleingangsuntersuchungen 2018 und Abrechnungsdaten bis einschließlich 2019 verwendet. Die Analysen zeigten große regionale Unterschiede beim Impfstatus und in manchen Regionen werden ausreichend hohe Impfquoten erreicht. Lokal niedrige Impfquoten können für Ausbruchsgeschehen verantwortlich sein, sobald ein hochansteckender Erreger wie beispielsweise das Masernvirus in solche Regionen importiert wird.

In den vergangenen Jahren sind die Masern-Impfquoten leicht gestiegen. Im Alter von 24 Monaten waren zuletzt 68% der Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Zum Schuleingang hatten 93% der Kinder die 2. Impfung erhalten. Zum 6. Geburtstag waren rund 35.000 Kinder in Deutschland gänzlich ohne Masernimpfung. Die Auswirkungen des Masernschutzgesetzes, das in diesem Frühjahr in Kraft getreten ist, werden sich in den zukünftigen Berichten zeigen.

Weitere Informationen: www.rki.de/Impfstatus

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