17. Sep 2019
Podcasts sind Brainfood für zwischendurch. Wer sich für das Thema Schule interessiert, kann seinem Hirn jetzt Häppchen in Form eines Gesprächs zwischen einem Journalisten und einem ehemaligen Berliner Lehrer, Schulleiter und Lehrerausbilder gönnen.
Alle zwei Wochen, so die Ankündigung, wollen Helmut Hochschild und Leon Stebe unter der Überschrift „Schule kann mehr“ die aktuellen großen Themen der deutschen und vor allem Berliner Schullandschaft auf die Speisekarte setzen. Pädagogisch und schulpolitisch interessierte Gehirnzellen haben dann die Wahl zwischen Digitalisierung, Individualisierung, gutem Unterricht, die (neue) Rolle des Lehrers… - alles opulente Mahlzeiten also.
Hochschild und Stebe möchten eine Debatte anstoßen: „Es fehlen die Lehrkräfte. Es bröckelt der Putz. Und weniger als die Hälfte aller Eltern glaubt, dass die Schule ihren Nachwuchs auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Das belegen aktuelle Umfragen. Also: Schule kann mehr! Nur - was soll Schule künftig überhaupt leisten? Welche Rolle haben Lehrer/innen? Brauchen wir wirklich Schulnoten? Und Schulfächer? Was macht Schule, wenn das Leben immer digitaler wird?“ Feedback und Diskussion ist ausdrücklich erwünscht.
Helmut Hochschild war Interimsschulleiter der Berliner Rütli-Schule –
kurz nachdem Lehrer 2006 wegen unhaltbarer Zustände einen „Brandbrief“
geschrieben hatten. Der Pädagoge verfügt über jahrlange Erfahrung als
Hauptschullehrer, Schulleiter und Ausbilder von Lehramtsanwärtern. Er
sagt: „Für das Leben lernen wir – nicht für die Schule. Nur was ist das
Leben heute? Diese Frage wird zu selten im Schulalltag und in der
Ausbildung gestellt.“
1980 trat Hochschild in den Berliner
Schuldienst ein, mit den Fächern Mathematik, Sport und Arbeitslehre.
Schule hat er aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln erlebt: aus den
Perspektiven des Schülers, des Vaters zweier Kinder, der 25-jähigen
Tätigkeit als Hauptschullehrer, 14-jährigen Leitung der Paul-Löbe-Schule
und als Interimsschulleiter der Rütli-Schule in Berlin. In den elf
Jahren als Seminardirektor besuchte er Unterricht an 160 Schulen aller
Schultypen, wie er im ersten Podcast erzählt. Der ehemalige
Mathematiklehrer ist überzeugt, dass sein Fach alltaugstauglicher und
lebenswirklicher unterrichtet werden muss. Überhaupt müsse Unterricht
wesentlich mehr fächerverbindend stattfinden. Es könnte spannend sein,
hierzu mehr zu hören.
Leon Stebe ist Journalist,und Moderator beim Inforadio des RBB. Zudem gibt er Workshops für Organisationen und Schulen zum Umgang mit neuen Medien. Er sagt: „In der Bildungspolitik wird heute zu viel ideologisiert. Wir müssen endlich diese Gräben überwinden – im Sinne der kommenden Generationen.“
Die Vorspeise ist durchaus anregend, die Hauptgerichte heißen: Was gehört in der modernen Gesellschaft zur Allgemeinbildung? Wie lernen unsere Kinder am besten? Welche Rolle spielen Lehrkräfte oder digitale Medien beim Lernen? Brauchen wir überhaupt Schulnoten? Oder Schulfächer? Wozu ist Schule eigentlich da?
Im ersten Menü passte etwas nicht richtig zusammen, was möglicherweise etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass Gender unsere Sprache mitunter ungenau werden lässt. Wenn aus Schülern Lernende werden, sind Lehrer Lehrende. Kinder lernen also, Pädagogen nicht. Wenn aber Hochschild von Schule als lernender Organisation spricht, lernen – natürlich! – auch die Lehrer.
Möglicherweise gibt es das gemeinsame Lernen zum Dessert?
alle Infos: www.schule-kann-mehr.de/p-o-d-c-a-s-t-s
Bildungspolitik - was Parteien, Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen zum Thema Schule und frühkindliche Bildung sagen.
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